Bei der Hammelschwanz oder Wasserrute genannten Erkrankung hält der Hund seine Rute auffällig und hat starke Schmerzen. Tierarzt Dr. Oliver Dietrich erklärt, was du tun kannst, wenn dein Hund betroffen ist.

„Er stellt plötzlich den Schwanz so komisch ab. Ich darf da gar nicht hinfassen; er hat wohl große Schmerzen“, berichten Halter oft wortgleich von ihren Hunden. Die Erkrankung tritt meist im Sommer und bei Hunden auf, die gerne schwimmen. Grundsätzlich kann jede Rasse an einer Wasserrute erkranken. Besonders häufig betroffen sind größere Hunde, vor allem Retriever oder Setter. Rüden erkranken häufiger als Hündinnen.

Symptome der Wasserrute

Die typische Rutenhaltung verrät die Erkrankung: Die Schwanzbasis wird horizontal vom Körper weggestreckt, während der Rest des Schwanzes schlaff herunterhängt. Am oft geschwollenen Schwanzansatz sind die Hunde extrem schmerzempfindlich. Wegen der starken Schmerzen nehmen sie  meist den sogenannten Welpensitz ein. Dabei wird das Becken seitlich weggekippt.

Ursachen

Bis heute ist nicht wirklich klar, was einen Hammelschwanz auslöst. Oft steht er in Verbindung mit starken Belastungen oder mit einem Bad in sehr kaltem Wasser. Auch längere Autofahrten und eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten können einen Hammelschwanz verursachen.

Minderdurchblutung gilt als wahrscheinlichste Ursache. Aber auch eine Stauchung der Schwanzwirbelgelenke oder eine Entzündung zwischen den Wirbeln wird diskutiert.

Therapie

Behandelt wird eine Wasserrute vor allem mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln aus der Gruppe der NSAID (nicht cortisonhaltige Schmerzmittel). Diese sorgen neben einer raschen Schmerzlinderung auch für das Abklingen der Entzündung. Günstig für den Heilungsverlauf sind Wärmeanwendungen an der Schwanzwurzel. Später lässt sich die Erholung mit Physiotherapie unterstützen.

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Foto: Tierklinik Großenzersdorf