Austherapiert – ein schlimmes Wort, denn es bedeutet, dass bei einer Erkrankung keine Therapie geholfen hat. Als austherapiert galt auch Mischling Tobi. Er hat Arthrose im rechten hinteren Knie und humpelte heftig. Eine Studie an der LMU in München über Stammzelltherapie gab Tobis Frauchen Hoffnung.

Bevor Tobi an die Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik der LMU kam, hatte er schon eine ganz schön lange Leidensgeschichte erlebt: Kreuzbandriss und OP, Meniskusriss und OP, dann die Arthrose. Eine Schmerztherapie hatte nicht angeschlagen. Ob Stammzelltherapie helfen würde? Dabei bekommt der Hund körpereigene Zellen ins betroffene Gelenk gespritzt.

So läuft die Stammzelltherapie ab

Als Teilnehmer der Studie über die Wirksamkeit von Stammzelltherapie bei Hunden mit Arthrose wurde Tobi operiert. Zunächst entnahmen die Tierärztinnen Fettgewebe aus seiner Nabelgegend.

Das kam dann in eine Zentrifuge, um die sogenannten „mesenchymalen“ Stammzellen daraus zu gewinnen. Diese regenerativen Zellen spritzten die Ärzte dann in Tobis Problem-Knie.

Zu den Fotos: 

Aus der Nabelgegend entnehmen die Tierärztinnen Bauchfett.
Tobi wacht nach der Narkose auf. An seiner Seite: die TFA Yvonne Hildebrand.
Die Flüssigkeit mit den regenerativen Zellen wird in Tobis Knie gespritzt.

Die Zellen wirken entzündungshemmend, was Schmerzen lindern kann. Und das wiederum sollte Tobis Lebensqualität steigern. Wir waren Ende Oktober 2019 bei der OP an Tobis Seite, um euch zu zeigen, wie der Eingriff funktioniert. Der ausführliche Artikel ist in Ausgabe 01/20 von DER HUND erschienen.

Wie geht es Tobi?

Die Hoffnung von Tobis Frauchen war es, dass sich die Schmerzen des Rüden bessern und sie gemeinsam wieder schöne kleine Spaziergänge unternehmen können. Anfang Dezember erzählte sie uns, dass es Tobi schon deutlich besser geht. Wir freuen uns mit ihr!

Die LMU nimmt noch weitere Studienteilnehmer auf

Für die Studie suchen die Tierärztinnen weiterhin Teilnehmer. Infrage kommen Hunde mit Arthrose im Schulter-, Knie- oder Hüftgelenk. Sie sollten mehr als 10 Kilogramm wiegen und können bis zu 11 Jahre alt sein. Die Teilnahme an der Stammzelltherapie-Studie umfasst eine Voruntersuchung, die OP sowie Nachkontrollen, bei denen eine orthopädische Untersuchung und eine Ganganalyse durchgeführt werden.