Eine Änderung der Ernährung kann bei Hunden aus verschiedenen Gründen nötig werden. Um Verträglichkeitsstörungen wie Durchfall und Blähungen durch die neue Ernährung zu vermeiden, sollten wir bestimmte Grundsätze bei einer Futterumstellung berücksichtigen. 

Gründe für Futterwechsel

Aus vielen Gründen kommt eine Futterumstellung bei Hunden infrage. Zuoberst stehen Erkrankungen, welche die weitere Verfütterung der gewohnten Ernährung ausschließen. So gibt es beispielsweise spezifische Ditäfutter für Hunde mit Nierenproblemen. Sie enthalten weniger von den Stoffen, die das angegriffene Organ belasten und sind genau auf die veränderten Bedürfnisse des Vierbeiners an den Napfinhalt ausgerichtet.

Ebenso ist das Futter zu wechseln, wenn es nicht mehr vertragen wird. Hunde können auf unterschiedliche Futterbestandteile sogenannte Futtermittelallergien entwickeln. Das Immunsystem greift dann fälschlicherweise eigentlich harmlose Substanzen als Feinde an. Häufig sind es Proteine, auf die Hunde problematisch reagieren. In sehr vielen Futtermitteln dient Fleisch als Proteinquelle. Es kann übrigens vorkommen, dass ein Hund, der bisher eine spezifische Fleischsorte immer vertragen hat, plötzlich nicht mehr problemlos zu sich nehmen kann. Der Tierarzt/die Tierärztin, eventuell auch eine auf Ernährung spezialisierte Fachperson, helfen weiter.

Weiterhin kann ein verändertes Leistungsniveau einen Wechsel des Futters erforderlich machen. Bei älteren Hunden empfiehlt es sich, ein spezielles Seniorenfutter einzusetzen. Damit bekommen sie noch alle Nährstoffe, die sie brauchen, aber nicht zu viel Energie. Natürlich ist es wichtig, auch mit zunehmendem Alter noch immer auf ausreichend gesunde Bewegung zu achten. In manchen Fällen kann eine Umstellung – natürlich in enger Absprache mit Tierarzt/Tierärztin und Trainer/Trainerin sogar bei Verhaltensproblemen helfen.

Bei übergewichtigen Hunden ist hingegen eine Futterumstellung zu einem speziellen Diätfutter sinnvoll. Auch nach einer Kastration kann eine Futterumstellung nötig werden. Das liegt daran, das nach dem Eingriff der Bedarf des Hundes um 20 bis 30 Prozent sinkt. Wer beim gewohnten Futter bleiben möchte, muss also unbedingt die Portionen anpassen, um seinen Hund vor Übergewicht zu schützen. Ist die Menge im Napf dann aber sehr klein, kann das zu Frust führen. Ein anderes Futter, das weniger Energie liefert, aber mehr Masse hat, kann dann helfen.

Futterumstellung: So klappt sie

Zum Wohl deines Hundes möchtest du natürlich vermeiden, dass es durch die Umstellung auf ein anderes Futter zu Verträglichkeitsproblemen kommt. Dazu empfiehlt es sich, das bisherige Futter zunächst mit dem neuen zu mischen. Auf diese Weise kann der Körper die Verdauungsenzyme anpassen und auch das Mikrobiom im Verdauungstrakt – also die Bakterien, die dort leben – hat Zeit, sich an die veränderten Bedingungen zu gewöhnen. Die Futterumstellung sollte hierbei über mindestens vier bis fünf Tage erfolgen. Wichtig ist, dass die neue Ernährung zunächst nur einen kleinen Teil der gesamten Tagesration ausmacht. Graduell mischst du dann immer mehr des neuen Futters in die Ration und schleichst das alte Futter aus.

Brauchen Hunde Abwechslung beim Futter?

Die kurze Antwort lautet: Nein. Es mag uns Menschen vielleicht langweilig vorkommen, das täglich das gleiche im Napf landet. Schließlich freuen wir uns über Abwechslung auf dem eigenen Teller. Aber wenn du ein Futter gefunden hast, das dein Hund gerne frisst, das zu seinen Bedürfnissen passt und ihm alles Wichtige in der Menge liefert, die er braucht, ist schon viel gewonnen! Du würdest deinem Liebling durch häufige Wechsel eher Probleme bereiten: Sie können zu Verdauungsstörungen führen. Und Durchfall sowie Blähungen sind weder für ihn noch für dich schön.

Häufige Futterumstellungen können noch zu einer weiteren Schwierigkeit führen: Entwickelt dein Hund eine Allergie, du kennst den Auslöser aber noch nicht, hilft nur eine Ausschlussdiät. Dabei bekommt der Hund nur eine Kohlenhydrat- sowie eine Proteinquelle. Durch die Zugabe einzelner Bestandteile soll der gefunden werden, der die Probleme verursacht. Für diese Diät soll aber zunächst nur im Napf landen, was dein Hund noch nie vorher zu fressen bekommen hat. Das wird sehr schwierig, wenn er sich vorher fröhlich durch viele Futter mit den unterschiedlichsten Fleischsorten etc. mampfen durfte.