Unlängst haben wir beim Hundestammtisch gestritten: Was ist für normal gesunde Hunde besser: ein Futter, das Fleisch von verschiedenen Tierarten enthält, oder eins, dessen Fleisch nur von einer Tierart stammt?

Die Antwort von Tierarzt und Ernährungs-Experte Dr. Gregor Berg:

Früher hat man sich nicht so viele Gedanken gemacht, aus welchen Zutaten man ein Hundefutter herstellt. Entscheidend war, dass ausreichend Proteine, Fette und all die anderen Nährstoffe enthalten waren und der Bedarf eines Hundes damit gedeckt werden konnte. Es wurde verarbeitet, was gerade verfügbar war, um diese Nährstoffgehalte zu erreichen. Meistens waren das viele verschiedene Rohstoffe unterschiedlicher Tierarten. Die Deklarationen waren aus diesem Grund geschlossen. Das heißt, dass Oberbegriffe verwendet wurden, ohne eine konkrete Tierart zu nennen. Die Begriffe „Monoprotein“ oder „Singleprotein“ sind  relativ junge Erscheinungen auf dem Tierfuttermarkt. Sie bezeichnen Futter, in denen nur Proteinquellen jeweils einer bestimmten Tierart Verwendung finden.

Wichtig sind die Nährstoffe im Hundefutter

Es spielt bei einem gesunden Hund grundsätzlich keine Rolle, ob ein Futter Fleisch verschiedener Tierarten enthält oder nur Fleisch einer Tierart. Wichtig ist, dass das Futter alle Nährstoffe in ausreichender Menge beinhaltet – besonders auch Mineralstoffe und Vitamine –, die der Hund braucht, um gesund zu bleiben. Daher müssen einem Fertigfutter, wenn es als Alleinfutter ausgelobt ist, immer Mineralstoffe und Vitamine zugesetzt sein. Das gilt aber in den meisten Fällen ebenso für Barfer und Selbstkocher.

Sinnvoll: eine genaue Nennung der Rohstoffe

Ein Futter mit einer offenen Deklaration, also der genauen Nennung der verarbeiteten Rohstoffe, ist trotzdem sinnvoll. Und das unabhängig davon, ob das Futter eine oder mehrere Tierarten enthält. Denn es gibt Hunde, bei denen es sinnvoll ist, wenn sie nur das Fleisch einer Tierart bekommen. Dazu zählen Tiere, die zum Beispiel unter einer Futtermittelunverträglichkeit oder einer Futtermittelallergie leiden. Außerdem schmeckt manchen Hunden schlicht das Fleisch einer bestimmten Tierart nicht.

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