Braune Labrador Retriever leben weniger lang als gelbe oder schwarze. Zumindest ist das bei britischen Labbis so. Das ergab eine Studie, die am 22. Oktober 2018 im „Canine Genetics and Epidemiology“ Journal veröffentlicht wurde.

Die Forscher griffen für ihre Untersuchung auf Daten über 33.320 Labbis aller Fellfarben zurück. Bei 2074 zufällig ausgewählten Hunden aus dieser Gruppe schauten sich die Forscher Informationen über Sterbefälle und Erkrankungen an. Das „VetCompass“ Programm des London’s Royal Veterinary Collage und der Universität von Sydney sammelt und analysiert elektronische Patientendaten von Hunden.

Weniger alt und häufiger krank

Die Auswertung zeigte, dass Labbis mit gelbem oder schwarzem Fell im Durchschnitt 12,1 Jahre alt werden – und die schokofarbigen nur 10,7 Jahre. Damit nicht genug: Bei den braunen Rassevertretern treten zweimal häufiger Ohrentzündungen auf. Und darüber hinaus ist es bei ihnen viermal wahrscheinlicher, dass sie einen Hot-Spot bekommen.

Mögliche Erklärung in der Zucht

Die Forscher waren selbst von den Ergebnissen überrascht. Sie untersuchen jetzt auch Daten zu Labradoren in Australien. Der Erstautor der Studie, Professor Paul McGreevy, über eine mögliche Erklärung der neuen Erkenntnisse: „Der Zusammenhang zwischen der Fellfarbe und den Krankheiten spiegelt möglicherweise eine unbeabsichtigte Auswirkung davon wieder, dass auf bestimmte Farben gezüchtet wird.“

Damit schokobraune Welpen auf die Welt kommen, müssen beide Eltern das entsprechende „Schoko-Gen“ dafür haben. Züchter, die Hunde in dieser Farbe züchten möchten, setzten daher möglicherweise häufiger nur Labradore ein, die dieses Gen mitbringen, vermutet der Professor McGreevy. im so entstandenen kleineren Genpool könnte der Anteil der Gene höher sein, die Ohr- und Hautkrankheiten fördern.

Die Forscher werden nun die Daten von Labradoren in Australien analysieren. Das soll zeigen, ob auch dort die gelben und schwarzen Labradore älter werden als die schokobraunen.

Hier geht’s zur vollständigen Studie (auf Englisch)