Wenn Dein Hund seinen Kopf schüttelt, jault, winselt und eines seiner Ohren plötzlich anschwillt, hat er vermutlich ein Blutohr. In der Fachsprache nennt man es auch Othämatom.

Symptome und Diagnose beim Blutohr

An den typischen äußeren Anzeichen ist das Blutohr gut erkennbar. Der Tierarzt wird zudem mit einem Otoskop tiefer in das Ohr hineinschauen, um die Ursache für das kräftige Kopfschütteln zu entdecken. Das kann zum Beispiel eine Entzündung im Gehörgang sein.

Das Blutohr selbst entsteht meist durch ständiges Kopfschütteln oder Kratzen. Dieses wiederum hat andere Ursachen, wie zum Beispiel ein Ekzem, eine Ohrentzündung oder juckende Verletzungen. Das Othämatom ist eine besondere Form des Blutergusses. „Der Ohrknorpel reißt zunächst ein. Dann tritt aus den kleinen Blutgefäßen, die in der Ohrmuschel verlaufen,reichlich Blut aus. Dieses Blut sammelt sich dann zwischen Knorpel und Haut an“, erklärt Dr. Oliver Dietrich. Das führt dazu, dass sich die Ohrmuschel schließlich in der charakteristischen Weise prall gefüllt vorwölbt. Besonders anfällig sind Rassen mit Hängeohren.

Behandlung und Vorbeugung

Die Krankheit, die dem Blutohr zugrunde liegt, muss behandelt werden. Kleinere Othämatome beseitigt der Tierarzt, indem er das gestaute Blut mit einer Spritze herauszieht. Dies muss meist mehrmals wiederholt werden. „Alternativ ist ein kleiner Einschnitt möglich, über den die Wundflüssigkeit ablaufen kann“, so Dr. Dietrich. Anschließend wird die Wunde mit einem Kompressionsverband versehen. Größere Othämatome werden operativ entfernt. Dazu werden sie der Länge nach aufgeschnitten und ausmassiert. Anschließend wird die Wunde mit speziellen Kompressionen versorgt, die ans Ohr genäht werden. Die Fäden bleiben ein bis zwei Wochen lang im Ohr. Nötig ist ein Kopfverband sowie ein Halskragen. Damit wird verhindert, dass der Hund den Verband entfernt und die frische Operationsnarbe wieder aufkratzt. Wichtig: Unbehandelt führt ein Blutohr zu verkrüppelten Ohren und zu Verengungen des Gehörgangs.
Regelmäßiges Reinigen der Gehörgänge hilft, Ohrentzündungen vorzubeugen. Kratzt sich Dein Hund auffällig oft am Ohr oder schüttelt er häufig den Kopf, sollten Sie mit ihm bereits zum Tierarzt gehen.