Symptome

Ein Bandscheibenvorfall löst schlimme Schmerzen mit plötzlichem Aufheulen, Lahmheiten und Gangunsicherheiten aus und kann in schweren Fällen mit Lähmungen sowie Kot- und Harnabsatzproblemen einhergehen. Bei chronischen Beschwerden kann sich die Muskulatur zurückbilden.

Diagnose

Der Tierarzt erkennt einen Bandscheibenvorfall bei einer umfassenden klinischen Untersuchung. Ein MRT kann den Vorfall bestätigen.

Ursache

„Bandscheibenvorfälle zählen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in der Tiermedizin“, erklärt Dr. Oliver Dietrich. Einige Hunderassen, z. B. Französische Bulldoggen, haben eine genetische Knorpelwachstumsstörung, die Vorfälle im Halsbereich begünstigt. Auch Hunderassen mit langem Rücken wie Dackel und Basset sind prädestiniert. Es gibt zwei Typen der Krankheit: Beim Hansen Typ I (Prolaps) fällt der Kern der Bandscheibe aus dem umgebenden Ring heraus und übt Druck aufs Rückenmark aus, beim Hansen Typ II (Protrusion) liegt hingegen nur eine Vorwölbung vor, die das Rückenmark weniger stark bedrängt. Typ I ist akut schmerzhaft, Typ II eher von chronisch-progressiver Art.

Behandlung

Je nach Schweregrad wird der Tierarzt konservativ oder chirurgisch behandeln. Solange keine Lähmungserscheinungen und nur wenig Schmerzen auftreten, können schmerzlindernde und muskelentspannende Medikamente verabreicht und der Hund insgesamt ruhig gestellt werden. Ein chirurgischer Eingriff erfolgt bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule von der Unterseite des Halses aus. „Dabei wird das vorgefallene Material von den komprimierten Nervenwurzeln und vom Rückenmark entfernt“, so Dr. Dietrich. Im Bereich der Alternativmedizin können Akupunktur und Physiotherapie – vor allem im Wasser – die Heilung unterstützen. Bei akuten Schmerzzuständen verabreichen Homöopathen gern Rhus toxicodendron und Arnica montana, bei Lähmungserscheinungen Hypericum und Plumbum metallicum.

Vorbeugung

Anfällige Hunde sollten möglichst keine Treppen steigen und nicht hoch springen. Brustgeschirre anstelle von Halsbändern schonen die Halswirbelsäule. Angemessene Bewegung stärkt die Rückenmuskulatur und beugt Bandscheibenvorfällen vor.