Hier erfährst du grundlegende Informationen rund ums Thema Allergie(n). Ein bestimmter Aspekt interessiert dich besonders? Klick ihn an und springe so direkt zum entsprechenden Absatz. 

Ursache
Verpflichtung der Diät
Behandlung
Hautkrankheit
Alternativmedizin
Vorbeugung

Die Symptome einer Allergie können sehr unspezifisch sein, häufig treten aber Juckreiz, Hautrötungen, Pusteln und wiederkehrende Entzündungen der Haut auf. Die Hautveränderungen können an verschiedenen Körperstellen vorkommen und auch an den Ohren lokalisiert sein. Bei Flohspeichelallergien zeigen die Hunde vor allem Probleme im Bereich von Kruppe, Schwanzansatz, Hinterbeinen, Flanken und Bauch. Speziell bei Futtermittelallergien kommt es zusätzlich oder als alleiniges Anzeichen zu Durchfall und Erbrechen.

Allergien diagnostizieren

Zur Diagnose dienen verschiedene Allergietests, wobei die Ergebnisse unter Berücksichtigung der Symptomatik zu interpretieren sind. Vor der Untersuchung sollten andere Erkrankungen wie Parasitenbefall und Hautinfektionen ausgeschlossen werden. Die sicherste Methode, eine Allergie festzustellen, ist der Intrakutantest. Dabei werden ca. 30 einzelne Testallergene in die geschorene und mit Filzstift markierte Haut injiziert. Bei den Stoffen, auf die der Hund eine allergische Reaktion zeigt, bilden sich an der Einstichstelle rote Quaddeln. „Falsch positive Resultate sind hier seltener als bei den Bluttests“, sagt Dr. Stefanie Peters, ehemalige Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Veterinärdermatologie. Bei einem Bluttest werde nämlich nur der Antikörperspiegel auf diverse Substanzen gemessen. Ist er hoch, so bedeute das nur, dass der Körper sich bereits mit dem Stoff auseinandergesetzt hat, nicht unbedingt, dass tatsächlich eine Allergie vorliegt. Eine geeignete Möglichkeit zur Diagnose von Futtermittelunverträglichkeiten ist die Ausschlussdiät.

Mögliche Ursachen

Eine Allergie ist eine heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde, aber eigentlich harmlose Substanzen (Allergene). Dringt ein Allergen in den Körper ein, so werden passende Antikörper (Immunglobulin vom Typ E) produziert. Diese setzen sich an der Oberfläche von Mastzellen fest. Beim nächsten Kontakt mit dem Allergen erzeugen die Mastzellen Botenstoffe (Histamine), die eine übersteigerte Immunreaktion hervorrufen, und es kommt zu den genannten Symptomen. Die Veranlagung für Allergien ist vererbbar. Meist treten Allergien bei Hunden erstmals im Alter zwischen ein und 3 Jahren auf. Bestimmte Rassen sind häufiger betroffen als andere, dazu gehören z. B. Golden Retriever, Labrador Retriever, West Highland Terrier, Cairn Terrier, Foxterrier, Cocker und Springer Spaniel, Dackel, Deutscher und Weißer Schäferhund, Boxer, Bulldogge, Dalmatiner, Collie, Lhasa Apso und Shar Pei.

Ausschlussdiät

Bei Futtermittelallergien reagiert das Immunsystem in der Regel auf die Eiweißbestandteile von bestimmten tierischen oder pflanzlichen Futtermitteln. Um herauszufinden, welches Protein nicht vertragen wird, füttert man zunächst 6 bis 8 Wochen lang nur eine einzige Eiweißquelle, die der Hund noch nie gefressen hat (Pferd, Strauß, Wild, Ziege, Ente …). Verbessern sich daraufhin die Symptome, so ist das Vorliegen einer Allergie sehr wahrscheinlich, sicher wird die Diagnose aber erst, wenn anschließend wieder das frühere Futter verabreicht wird und die Symptome erneut auftreten (Provokation). In der Praxis erspart der Halter sich und seinem Hund diesen letzten Test meist.

Nach demselben Prinzip wie beim Fleisch wird auch nach einer gut verträglichen Kohlenhydratquelle gesucht. Dafür können Reis, Süßkartoffeln, Hirse, Quinoa und Amaranth probiert werden. Wer Abwechslung bieten möchte, führt Schritt für Schritt eine neue Zutat ein und erstellt so eine „Positivliste“ von Fleisch- und Getreidesorten.

Wichtig: Sprich mit dem Tierarzt darüber, ob eine für Allergiker geeignete Mineralstoffmischung zusätzlich sinnvoll ist, um eine vollwertige Ernährung zu gewährleisten. Denke bei der Gabe von Leckerlis daran, dass auch diese zur Diät passen müssen.

Behandlungen

Die wirksamste Behandlung ist das Meiden der Allergene, was aber z. B. bei Pollen und Hausstaubmilben schwierig ist. Die Flohspeichelallergie ist die häufigste allergische Hauterkrankung bei Hunden, daher ist eine gezielte Flohbekämpfung wichtig. Dabei müssen nicht nur die wenigen erwachsenen Flöhe im Fell vernichtet werden, sondern auch die vielen Jungstadien in der näheren Umgebung des Hundes. „Zahlreiche sehr effektive und immer spezifi schere Mittel stehen zur Flohbekämpfung zur Verfügung“, erklärt Dr. Peters. Der Staubsauger allein reiche dafür nicht aus. Am zweithäufigsten kommen Allergien gegen Umweltfaktoren wie Pollen, Hausstaubmilben oder Hautschuppen vor.

Hautkrankheit

Was beim Menschen zum Heuschnupfen führt, löst beim Hund die juckende Hautkrankheit Atopische Dermatitis aus. Hier wurde jahrelang vor allem mit Kortisonpräparaten behandelt, mittlerweile gibt es aber einige besser verträgliche Wirkstoffe. Auch Antihistaminika, Shampoos, die z. B. Haferextrakt enthalten, und Nahrungsergänzungsmittel können helfen. Mithilfe einer Ausschlussdiät kann man bei Futtermittelallergien herausfinden, was der Hund künftig noch fressen darf.

Alternativmedizin

Genau wie beim Menschen kann auch beim Hund eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Dabei wird in regelmäßigen Abständen eine verdünnte Lösung des allergieauslösenden Stoffes gespritzt, um die Reaktion des Immunsystems zu dämpfen. Studien zufolge kommt es bei bis zu ca. 60 Prozent der Hunde zu einem Rückgang der Beschwerden. Alternativmedizinisch gibt es diverse homöopathische Mittel, die aufgrund der Komplexität des Themas aber ein erfahrener Tierheilpraktiker auswählen sollte. Hunde mit Allergien werden von guten Therapeuten „ganzheitlich“ betreut, d. h. auch psychische Faktoren wie Stress werden in die Anamnese und Behandlung eingebunden. So wird eine individuelle Therapie für jeden Hund gefunden, die z. B. eine Ernährungsumstellung mit einschließt. Häufig kommt auch Akupunktur zum Einsatz. Bei Hautproblemen hat sich die Zufütterung von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren bewährt.

Vorbeugung

Vorbeugung ist bei einer derart komplizierten und noch dazu eventuell vererbbaren Erkrankung schwierig, aber natürlich kann man durch Haltung, Ernährung und Pflege dazu beitragen, dass der Hund weniger anfällig ist. Meide Stress, gib dem Immunsystem genug Anreize beim Spaziergang an der frischen Luft, aber überfordere es nicht durch hohen Infektionsdruck. Eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema Chemikalien und (übertriebene) Hygiene ist sinnvoll.