27.06.25: Verhaltensbiologen der Uni Münster suchen Hundehalter:innen, die ein Forschungsprojekt mit Beobachtungen aus ihrem Alltag unterstützen. Mitmachen kann jeder über eine App. Wie das Bürgerwissenschafts-Projekt funktioniert und was das Team herausfinden möchte, liest du hier!
Das Projekt hat das Ziel, das Wohl unserer Hunde besser zu verstehen. Mit „Bürgerwissenschaft“ oder „Citizen Science“ wird die aktive Beteiligung von Bürgern in der Forschung beschrieben. In diesem Fall erhoffen sich die Wissenschaftler Daten, die sie für eine Hundestudie auswerten können. Die dazu nötigen Hundebeobachtungen machen wir im Alltag sowieso, für die Forscher:innen müssen wir sie nur festhalten. Am einfachsten geht das über eine App auf dem Smartphone, denn das ist ja so gut wie immer mit von der Partie.
Per App Hundeverhalten erfassen
Die „WAU-App“ lädst du kostenfrei im Google Play Store oder im Apple App Store herunter. Du trägst anschließend generelle Infos zu deinem Hund sowie seiner Persönlichkeit ein. Dann hältst du deine Beobachtungen zu seinem seitenspezifischen Verhalten fest. Noch genauer: Du notierst, ob dein Hund sein rechtes oder linkes Bein hebt oder er sich links oder rechts im Kreis dreht. Die Forscher:innen wollen zudem wissen, wie du den emotionalen Zustand deines Lieblings in den jeweiligen Situationen einschätzt. Es ist ihnen dabei wichtig, dass alle Teilnehmenden möglichst objektiv sind. Aus diesem Grund gibt’s Tutorials, die erklären, worauf zu achten ist. Übrigens: Immer, wenn du 10 Beobachtungen eingetragen hast, „belohnt“ dich die App mit einem spannenden Hunde-Fact. Wir haben’s ausprobiert und finden’s gut!
Hundeverhalten: Bevorzugt dein Hund links oder rechts?
Das Thema im Fokus: „Emotionen, Lateralität und Persönlichkeit bei Hunden“. Wie der Mensch, bei dem es Rechts- und Linkshänder gibt, zeigen auch Tiere Seitenpräferenzen, und laut den Verhaltensbiologen in Münster gibt es erste Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen solch seitenspezifischen Verhaltensweisen und Emotionen: „Kurzfristige Seitenpräferenzen scheinen Aufschluss über die aktuelle Stimmung eines Individuums zu geben, während langfristige Seitenpräferenzen mit der Persönlichkeit eines Tieres zusammenhängen.“
Was passiert mit den Daten?
Zu mehr als 450 Hunden sind zwischen 2021 und 2024 schon Tausende Einzelbeobachtungen eingegangen. Jetzt beginnt die zweite Runde. Die Daten, die Hundefreunde in der App eingeben, laufen in eine Datenbank. Die Abteilung für Verhaltensbiologie erhält zur Analyse Zugriff darauf. Die Daten werden dazu allerdings anonymisiert. Wenn du mitmachst, bekommst du E-Mails, die dich über den Fortschritt und erste Ergebnisse informieren.
Du möchtest mehr über das Projekt und die App erfahren? Hier geht’s zur WAU-APP-Website der Uni Münster.
Fotos: Abteilung für Verhaltensbiologie, Universität Münster
Hundeverhalten: Spannendes Live-Seminar
Rund um das Hundeverhalten, insbesondere wie wir es unvoreingenommen betrachten, geht es in der Oktober-Veranstaltung unserer DER HUND Akademie: „Hunde fair beobachten lernen“. Die Referenten sind der bekannte Verhaltensbiologe Dr. Kurt Kotrschal und die erfahrene Verhaltensberaterin Nadia Winter. Mehr über das zweitägige Live-Seminar erfährst du in der DER HUND Akademie.
