Die Kastration der Hündin ist ein Routineeingriff in der Tierarztpraxis. Ob und in welchem Alter operiert wird, sollten Arzt und Halter gemeinsam abwägen. Dr. Jennifer Nehls kennt die Vor- und Nachteile.

Bei der Kastration öffnet der Tierarzt in der Regel die Bauchdecke, um die Eierstöcke zu entfernen (Ovarektomie). Entnimmt er Eierstöcke und Gebärmutter, nennt sich das Ovariohysterektomie. Die Kastration ist kurz vor Eintritt der Geschlechtsreife oder danach möglich. Eine Frühkastration erfolgt bereits vor der ersten Läufigkeit. Deren Zeitpunkt hängt von der Rasse und von anderen Einflussfaktoren ab.

Viel diskutierter Eingriff

Die Kastration ist in tierärztlichen Fachkreisen ein umstrittenes Thema. Grund dafür ist das Tierschutzgesetz. Es regelt in § 6 eindeutig, dass das vollständige oder teilweise Entfernen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltiers verboten ist.

Streng genommen handelt es sich bei der Kastration um die Amputation eines gesunden Organs. Im Einzelfall gilt das Verbot jedoch nicht, wenn eine tierärztliche Indikation gegeben ist, also ein medizinischer Grund für die Operation vorliegt.

Fruehkastration der Huendin

Vorteile der Frühkastration

  • keine Trächtigkeiten
  • keine Blutungen während der Hitze
  • keine Scheinträchtigkeiten

Nebenwirkungen

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen des Eingriffs können zählen:

  • Harninkontinenz
  • Einfluss auf körperliche und psychische Entwicklung
  • Übergewicht
  • Fellveränderungen

In Ausgabe 3/2017 von DER HUND erklärt Dr. Jennifer Nehls alle Vorteile und möglichen ungewünschen Nebenwirkungen ausführlich und erläutert, warum sich manche Halter eine kastrierte Hündin wünschen, während andere die Operation ablehnen.