Mancher Hund hat die Angewohnheit, alles Essbare zu verschlingen, was ihm in die Quere kommt – egal, ob es sich um ein gestohlenes Butterbrot oder unappetitliche Fundstücke auf dem Spaziergang handelt. Gesund ist das nicht – glücklicherweise kannst du etwas dagegen tun. 

Es gibt Futtermäkler, und es gibt wahre Müllschlucker, die alles vertilgen, was nicht niet- und nagelfest ist – und ihre Menschen damit schier zur Verzweiflung treiben. Nicht nur, dass der Hund ein wahrer Meisterdieb ist, die täglichen Spaziergänge werden auch von der Sorge begleitet, ob der Hund irgendetwas aufnimmt, das ihm nicht bekommt oder womöglich gar giftig ist.

Bei Allesfresser-Hunden ist zunächst eine Ursachenforschung ratsam: Bekommt der Hund eventuell minderwertiges Futter, das ihn aufgrund der schlechten Verwertbarkeit der Inhaltsstoffe nicht sättigt? Enthält es wirklich alle Nährstoffe, die der Hund benötigt? Manche Vierbeiner versuchen die Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen durch die Aufnahme von Kot oder anderem Unrat auszugleichen. Ein Tierarzt sollte klären, ob der Hund nicht unter einer Krankheit oder einem Befall mit Parasiten leidet.

Allesfresser benötigen ein konsequentes Training

Gibt es keine organischen Ursachen für das “Staubsauger”-Verhalten des Hundes, muss dem Problem mit einem disziplinierten Training begegnet werden. Für das Stehlen gilt ab sofort: Der Hund darf keine Erfolgserlebnisse mehr verbuchen, denn diese festigen sein Verhalten. Alles, was der Hund stehlen könnte, muss sorgsam weggeräumt werden. Für die Dauer des gemeinsamen Familienessens sollte der Hund auf seinen Platz geschickt und, wenn nötig, dort angebunden werden. Wichtig ist auch, mit dem Hund gezielt zu trainieren, dass jegliches Futter grundsätzlich nur nach Freigabe  genommen werden darf.

Dazu eignet sich folgende Übung: Ein Leckerchen wird dem Hund in der offenen Hand angeboten. Sobald er versucht, es zu nehmen, wird die Hand geschlossen, das Leckerchen damit unerreichbar gemacht und ein deutlich vernehmbares Abbruch-Kommando gesagt. Nach einigen Wiederholungen wird der Hund verstehen, dass seine Versuche zwecklos sind. Erst wenn er keinerlei Anstalten mehr macht, an das Leckerchen zu kommen, sollte es ihm – mit dem entsprechenden Freigabe-Signal – gereicht werden.

Allesfresser: Training ist auch unterwegs wichtig

Beim Spaziergang kann diese Übung mit zunehmender Distanz trainiert werden: Das Leckerchen liegt nun frei auf dem Boden. Der Hund sollte sich natürlich an der Schleppleine befinden und genau beobachtet werden. Ein Helfer kann im Zweifelsfall dafür sorgen, dass der Hund, wenn er das Abbruchsignal ignorieren will, auf keinen Fall an das Leckerchen kommen kann, indem er rasch den Fuß darauf stellt. Ignoriert der Vierbeiner das Abbruch-Signal öfter, muss wieder einen Schritt zurück gegangen werden.

Manche Hundetrainer:innen setzen für diese Übung sogenannte Wurf-Discs ein, die in Richtung des Hundes geworfen werden, sobald dieser versucht, sich das Futter zu sichern. Der Hund erschreckt sich und verbindet dieses Erlebnis mit seinem Versuch, sich über das Kommando hinweg zu setzen. Je nach Timing und Veranlagung des Hundes kann dies aber zu einem großen Vertrauensverlust führen, weshalb diese Methode nur sehr bedingt geeignet ist und nicht in Laien-Hände gehört. (je)