Golden Retriever Mia spürt auf Spaziergängen liebend gern Essbares und weniger Essbares auf. Ein Stück Aas kostete Mia fast das Leben. In ihm hatte sich ein starkes Nervengift gebildet. Das führte bei der Hündin zu Botulismus.

Das stäbchenförmige Bakterium Clostridium botulinum kommt überall in der Umwelt vor. Das Gift (Toxin) entsteht aber nur, wenn die Sporen besondere Bedingungen vorfinden:

  • ohne Sauerstoff
  • sehr feucht
  • mit eiweißhaltiges Substrat
  • mit einem pH-Wert über 4,5

Botulismus entsteht erstens, wenn ein Tier das Botulinustoxin direkt aufnimmt, oder zweitens, wenn es verseuchtes Futter gefressen hat und das Gift im Darm produziert. Hunde infizieren sich aber sehr selten. Es kann auf zwei Weisen passieren: Sie haben Aas gefressen, das unter Luftausschluss verrottet ist oder Wasser aus dessen Umgebung aufgenommen.

Symptome von Botulismus

Zu den Anzeichen, dass dein Hund an der gefährlichen Vergiftung leiden könnte, gehören zum Beispiel: 

  1. fortschreitende und aufsteigende Lähmung der Nerven in Rückenmark und Gehirn
  2. große Schwäche
  3. der Hund hat Schwierigkeiten beim Fressen
  4. er geht unsicher
  5. der Hund speichelt und hustet
  6. späte Stadien: Atemnot, eventuell Atemlähmung

Krankheiten mit ähnlichen Symptomen:

  1. Tollwut
  2. Myasthenia gravis
  3. Borreliose

Behandlung

Eine Therapie, die genau auf Botulismus zugeschnitten ist, gibt es nicht. Der Tierarzt stabilisiert den Kreislauf und die Atmung des betroffenen Hundes. Leidet dieser an Schluckstörungen, darf er außerdem kein Futter und kein Wasser einatmen. Ansonsten drohen Lungenentzündungen, die sich nur schwer behandeln lassen.

Der vollständige Artikel über Botulismus ist in Ausgabe 08/2017 von DER HUND erschienen.