Fotografin Kathrin Jung macht nicht nur tolle Hunde-Fotos, sie ist auch selbst Halterin. Mit ihrem Mann holte sie vor zwei Jahren die Dalmatiner Amy und Kim zu sich. Zwei Welpen aus einem Wurf, konnte das gutgehen? In ihrem Bericht schildert sie ihre Erfahrungen von der Entscheidung für Wurfgeschwister und dem Einzug der Welpen an.

Als unsere Dalmatiner-Hündin Belery nach fast 16 gemeinsamen Jahren starb, stellte sich für meinen Mann Robert und mich die Frage: Wie soll es weitergehen – mit oder ohne Hund? Wir brauchten Monate, um Belerys Tod zu verarbeiten. Dann aber war klar: Wir wollten wieder einen Dalmatiner.

Im Januar 2014 standen wir 700 Kilometer entfernt vor sieben Dalmatiner-Welpen und verliebten uns prompt – allerdings nicht in denselben Welpen. Was tun? Der Familienrat tagte: Trauen wir uns zwei Welpen zu?

Alle Welt riet uns ab. Ob Freunde, Hundetrainer oder (Mehr-)Hundehalter – man überhäufte uns mit Katastrophengeschichten. „Die Hündinnen werden sich totbeißen“ war noch die harmloseste Prophezeiung.

Judith Böhnke war unser Strohhalm. Sie ist Fachautorin und Tierverhaltensberaterin und wendet das Prinzip der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg an. Sie meinte: „Wir wissen gar nicht, wie oft es gut geht, zwei Welpen aus einem Wurf zu halten. In der Regel kommen ja nur die Menschen zum Hundetrainer, bei denen sich Probleme zeigen.“

Als wir uns entschlossen, beide Welpen zu holen, war uns bewusst, welche Schwierigkeiten sich ergeben könnten. Judith versprach uns ihre Unterstützung.

Einzug der Welpen – das Chaos beginnt

Einen Monat später zogen Kim und Amy ins welpensicher präparierte Haus ein und taten erst einmal das, was alle Welpen tun: Freude bringen und Chaos stiften – nur doppelt intensiv. Unsere vier Kater waren über den „doppelten Belery-Neuzugang“ alles andere als erfreut; sie waren eher auf der Flucht. So folgten Nachtschichten mit weiteren Umbauten im Haus für welpenfreie Zonen zwecks Entspannung im Katzenleben. Wir verabschiedeten uns lachend von so manchem liegen gelassenen Kleidungsstück. Welpen erziehen den Menschen zur Ordnung. Oder sorgen dafür, dass man öfter etwas Neues kauft, denn was der eine Welpe übersieht, zerstückelt gewiss der andere.

Nach nur sieben Tagen gab es den ersten Hilferuf an Judith. Kim ließ sich nicht mehr anfassen, wenn ich sie rief. Der Profiblick erkannte: Was wir uns in 16 Jahren mit Belery angewöhnt hatten, musste jetzt „umprogrammiert“ werden.


Welche Ratschläge Tierverhaltensberaterin und Fachautorin Judith Böhnke Kathrin Jung und ihrem Mann gegeben hat und wie sich die Beziehung des Ehepaars zu ihren neuen Hunden entwickelt hat, lesen Sie im vollständigen Bericht in Ausgabe 10/2016 von DER HUND.